Klangvoll entspannt im St. Josefs-Stift
Handpan-Konzerte für das Kitzinger Wohnheim
Wenn Petra Eisend auf ihrer Handpan die ersten Klänge anstimmt, herrscht noch etwas Unruhe im Wohnzimmer der St. Josefs-Stift-Wohngemeinschaft in Kitzingen. Doch während die atmosphärischen Klänge sich ihren Weg durch den Raum bahnen, werden die Stimmen leiser, die Bewegungen ruhiger. Dann ist nur noch die Musik zu hören.
Etwa alle zwei Wochen lässt die Profimusikerin Petra Eisend ihre Handpan für die Bewohner:innen des Wohnheims Kitzingen erklingen. Die Klänge des Instruments sind nicht nur schön anzuhören, sondern sorgen auch für Entspannung. „Für unsere Bewohner:innen, die mit vielen Einschränkungen leben müssen, sind die Konzerte großartig. Das merken wir immer wieder daran, wie schnell und spürbar sich die Entspannung auf Körper und Seele auswirken,“ so die Wohnheimleiterin Linda Schmelzer, die die Kooperation mit der Musikerin auf den Weg brachte.
Die Handpan, ein schlichtes Instrument aus zwei aufeinander geklebten Metallkuppeln, bringt unverwechselbare Klänge hervor. Wenn Petra Eisend ihr Instrument spielt, sieht es aus, als würden ihre Hände über die Kuppel tanzen. Nach über 35 Jahren Trommelerfahrung hat die Profimusikerin die Handpan vor fünf Jahren zu ihrem Herzensinstrument erklärt, erzählt sie: „Das Klangspektrum ist etwas ganz Besonderes. Der metallisch-obertonreiche Klang der Handpan zieht die Hörer:innen sofort in den Bann.“ Noten spielen bei diesem Instrument keine große Rolle, so Petra Eisend: „Man kann vorkomponieren, aber oft nehme ich auch einfach den Rhythmus auf und schaue, in welche Richtung es geht.“
Auch die Bewohner:innen im Wohnheim Kitzingen lassen sich schnell in den Bann der entstehenden Melodien und Klanglandschaften ziehen. Die Konzerte tun allen im Wohnheim gut, ist Linda Schmelzer überzeugt: „Nicht nur die Bewohner:innen, sondern auch die Mitarbeitenden genießen diese Konzerte und sind danach viel entspannter.“
Für Petra Eisend macht es dabei keinen Unterschied, ob sie ihre Konzerte hier im Wohnheim, auf der Palliativstation in Schweinfurt oder auf einer Bühne spielt: „Das Ziel eines Konzertes ist ja immer, die Zuhörer:innen mitzunehmen. Und wenn ich hier bei meinen Konzerten im St. Josefs-Stift merke, dass ich die Menschen berühre und sie mitnehme, dann hab ich mein Ziel erreicht. Ob Behinderung oder nicht ist da vollkommen egal.“